In den Wintermonaten arbeitete Jewgeni bei seinem Onkel Arturo in Neapel. Der betrieb dort eine Dampfwäscherei für Segel und Taue.
(Übrigens die einzige auf dem europäischen Festland. Eine weitere gab es angeblich noch in Cardiff, Wales. Sein Onkel hatte aber nie den Kontakt dorthin gefunden.)
Arturo hielt ein Patent auf das Waschen von Tauen. Um ein Verknoten in den riesigen Waschtrommeln zu vermeiden, wurden die Taue auf spezielle Gestelle aus rostfreien Stahl gewickelt. Diese bugsierte man dann in die Trommeln. Um den entstehenden Lärm in den Trommeln ein wenig zu dämpfen, steckte man aufgeschnittene Tennisbälle auf Kanten und Ecken der Gestelle. Die Bälle lösten sich aber während des Waschens ab und die Maschinen lärmten zum Ende des Waschgangs ganz gehörig. (Die Segel einfach zu Säcken zu verknoten und die Taue dort hineinzustopfen, hatte sich nicht bewährt, die Segel wurden dabei beschädigt.)
Im Winter wurden überwiegend Wartungsarbeiten ausgeführt. Nur wenige Maschinen liefen. Besonders die riesigen Schleudern zum Trocknen der Taue und Segel waren nach der Saison nicht mehr zu gebrauchen. Ausgeschlagene Lager, so groß wie die Reifen einer Vespa, mussten ausgetauscht oder wenigstens frisch gefettet werden.
Ausschnitt aus dem Text "Die Woche über oben üben" zuerst erschienen in Starship 12
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2015