Ulrich Heinke arbeitet als Bildender Künstler vornehmlich im Bereich der Konzeptkunst. Über die Dokumentation der eigenen Arbeiten fand er zur Fotografie. Was zunächst als Spurensuche im urbanen Raum begann, entwickelte sich zu ausgedehnten Reisen, auf denen er sich präzise, aber auch mit liebevoller Leichtigkeit der städtischen Landschaft annähert. Sein Interesse gilt weniger den Sehenswürdigkeiten bekannter Hauptstädte, sondern sein Weg führt ihn in die Normalität der mittelgroßen Stadt: Von Antwerpen bis Ostende, von Cagliari bis Mulhouse, von Bern bis Olomouc ist er unterwegs.

Dabei stehen die Schlote wie Ausrufezeichen in der städtischen Landschaft, einmal vordergründig groß, einmal als marginales Detail, aber immer im Bild. So entsteht keine fotografische Serie als typologische Sammlung – die Schlote sind Überschrift und Klammer für ein Fotobuch über städtische Szenerien. Ein alter gemauerte Schlot verliert zunehmend seine ursprüngliche Funktion – und steht da als Relikt, als Reminiszenz an eine andere Zeit.

Ulrich Heinke ist ein Poet des urbanen Raumes, das meist strahlende Licht in seinen oft menschenleeren Bildern verwandelt die Orte in Szenerien eines mysteriösen Stücks – demnächst treten Figuren auf, das Bild wird zum Rahmen für eine Geschichte, die sich anschickt zu passieren – das Leben ereignet sich.

Dem Bildteil vorangestellt ist ein umfangreicher Text des Autors – »Erstmal raus, schauen, was los ist«, gleichsam eine Anleitung und Philosophie seiner Fotografie.


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